Wenn's unterm Neo juckt

von Friederike Hiller

Die Haut juckt unerträglich, ist gerötet. Ein Ausschlag ist zu sehen, das Tragen eines Neoprenanzugs wird zur Tortur. Eine Neopren-Allergie ist zwar nicht so häufig wie beispielsweise Heuschnupfen, aber nicht jede Haut kommt mit dem Neopren und den darin enthaltenen Hilfsstoffen zurecht. Als Kontaktallergisches Ekzem auf das Tragen von Neoprenmaterialien hat es diese Allergieform in zahlreiche Foren sowie die Online Enzyklopädie für Allergologie von Prof. Altmeyer geschafft und wurde bereits 2009 als „Allergen des Jahres“ von der American Contact Dermatitis Society in den Fokus gerückt.

Neoprenallergie bei Tauchern, Surfern und Triathleten

Gerötete, stark juckende oder auch schuppige und geschwollene Hautstellen mit Bläschen, die sich verstärken, wenn der Neopren ein weiteres Mal die Haut berührt, können sich auch auf Bereiche ausweiten, die nicht vom Neopren bedeckt waren. In vielen Wassersport-Foren taucht die Frage nach einer Neoprenallergie auf. Egal ob im Tauch-, Surf- oder Triathlon-Sport. Doch auch in Sportschuhen wird das Material verarbeitet und kann zu Ausschlägen führen. Mittlerweile hat sich zudem die Orthopädie des Problems angenommen, da beispielsweise einige Handgelenks-Schienen aus Neopren hergestellt werden.

Wer die Notbremse zieht und ohne Neopren ins Wasser geht, dessen Haut normalisiert sich nach einigen Tagen langsam wieder. Doch nur eine Pause einzulegen, reicht meist nicht. Wird dann der Wetsuit wieder angezogen, kommt der Ausschlag zurück.

Allergietest für Neopren und Thioharnstoffe

In einem Allergietest (Epikutan-Test) lässt sich feststellen, ob es sich um eine Neoprenallergie handelt. Häufig zeigt dieser, dass das Problem Thioharnstoffe sind. Sie werden bei der Produktion von Neopren als Antioxidationsmittel und Vulkanisierungsbeschleuniger verwendet. So kann das Material robuster und geschmeidiger gemacht werden. Die chemischen Substanzen sollen durch Schweiß oder die Wasserschicht zwischen Haut und Anzug gelöst werden und dann auf die sensible Haut treffen, die entsprechend reagiert.

Und was hilft dagegen? Außer Salben, die der Arzt verschreibt, kann zumindest viel ausprobiert werden. Bei dem Test mit einem anderen Wetsuit zeigt sich, ob es vielleicht eine spezielle Marke oder ein Futtermaterial ist, das die Allergie auslöst. Auch ist die Frage, ob ein Naturkautschuk wie von Yulex, der mittlerweile in einigen Wetsuits komplett verwendet wird, besser zur Haut ist als das herkömmliche chemische Neopren.

Es kann auch helfen, eine weitere Kleidungsschicht zwischen Haut und Neopren zu bringen, beispielsweise mit einem Lycra. Einige Hersteller werben mit dünnen Ganzkörperanzügen aus Thermocline Material, die unter dem Neopren getragen werden können. Wer die Probleme nicht beim Surfen sondern Tauchen hat, der kann es auch mit einem Trockentauchanzug versuchen.

Ob Ernährungsumstellung, Waschen des Neoprens in der Waschmaschine oder Medikamente. Die Möglichkeiten, die im Internet diskutiert werden, sind vielfältig. Aber eines ist für die meisten klar, den Sport deshalb aufgeben: Niemals. Dann doch lieber den nächsten Urlaub in fernen Ländern planen, in denen das Wasser warm genug ist, um ohne Anzug das Surfen oder Tauchen zu genießen.

Neues Material, neues Glück?

Und was hilft dagegen? Außer Salben, die der Arzt verschreibt, kann zumindest viel ausprobiert werden. Bei dem Test mit einem anderen Wetsuit zeigt sich, ob es vielleicht eine spezielle Marke oder ein Futtermaterial ist, das die Allergie auslöst. Auch ist die Frage, ob ein Naturkautschuk wie von Yulex, der mittlerweile in einigen Wetsuits komplett verwendet wird, besser zur Haut ist als das herkömmliche chemische Neopren.

Es kann auch helfen, eine weitere Kleidungsschicht zwischen Haut und Neopren zu bringen, beispielsweise mit einem Lycra. Einige Hersteller werben mit dünnen Ganzkörperanzügen aus Thermocline Material, die unter dem Neopren getragen werden können. Wer die Probleme nicht beim Surfen sondern Tauchen hat, der kann es auch mit einem Trockentauchanzug versuchen.

Ob Ernährungsumstellung, Waschen des Neoprens in der Waschmaschine oder Medikamente. Die Möglichkeiten, die im Internet diskutiert werden, sind vielfältig. Aber eines ist für die meisten klar, den Sport deshalb aufgeben: Niemals. Dann doch lieber den nächsten Urlaub in fernen Ländern planen, in denen das Wasser warm genug ist, um ohne Anzug das Surfen oder Tauchen zu genießen.

Bildernachweise:
Header: Nathan Rupert/flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)
Wetsuits: Mike seyfang/flickr.com (CC BY 2.0)

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