Schwitzen bis das Board wackelt

von Friederike Hiller

Der Wind schiebt das Board von hinten an, das Gesicht wird von der Sonne erwärmt und der Körper ist bereits durch die erste Paddelrunde gegen den Wind aufgewacht. Doch das war erst die Erwärmung, das richtige SUP Workout startet jetzt.

Hoch und runter auf dem Board

Im Stütz immer einen Fuß lösen und ins Wasser neben dem Board tippen, dann wieder aufrichten in den Stand, bevor es wieder hinab geht. Dieses Mal in den Vierfüßlerstand, beide Knie einige Zentimeter vom Board anheben und ein Bein im Wechsel nach hinten ausstrecken. Und wieder ein Ebenenwechsel in den Stand, dann startet die nächste Übung. Nebenbei wird das Paddel eingebunden, indem es gestreckt vor der Brust gehalten wird oder, um mit ein paar Paddelzügen die Richtung zu korrigieren.

Bewegungsabfolge in allen Dimensionen

„Ich kombiniere gerne verschiedene Übungen zu einer Bewegungsabfolge“, erklärt Lena Hogenkamp, die SUP-Workout-Kurse in Kiel anbietet. So werde es nicht langweilig und mehrere Muskelgruppen werden gleichzeitig angesprochen. Auch der Wechsel zwischen stehenden Positionen und denen in einer tieferen Ebene sind auf dem Board fordernder für die Muskulatur als an Land. Da bereits das Stand up Paddling an sich den ganzen Körper gleichzeitig anspreche, wolle sie das auch im Workout umsetzen. „So möchte ich auch bei den Übungen dreidimensional trainieren.“ Neben der Kraft wird auch die Koordination geschult. Auf Zehnspitzen stehen, auf der Nose des Boards (Boardspitze) balancieren oder sich um 360 Grad drehen: Das integriert Lena in ihren Ablauf und schult so auch die Konzentration. „Daher setze ich es häufig an den Anfang, dann ist die Konzentration noch hoch.“ Zum Schluss wird sich richtig ausgepowert. Noch einmal alles auch sich herausholen. Breitbeinig steht sie auf dem Brett, bringt es in Wellenbewegung und beschleunigt. Im Hochsommer konnte der „Zielspurt“ auch mit einer Abkühlung verbunden werden. Dann sprangen die Teilnehmer von den Boards und zogen sich wieder hoch, bevor sie wieder reinsprangen und wieder zurückkletterten.

Was ist die perfekte SUP-Workout-Kleidung?

Unter dem Neoprenanzug rinnt der Schweiß. Die optimale SUP-Workout-Kleidung für den Herbst gibt es nicht. Daher bietet die SUP-Yoga- und SUP-Workout-Trainerin ihren Kurs auch nur bis Mitte Oktober an. Je nach Level und Wassertemperatur empfiehlt sie unterschiedliche Klamotten. So lange wie möglich in Sportsachen auf dem SUP stehen und lediglich zusätzlich ein Fleece oder Windbreaker überziehen, ist für sie die beste Lösung. Doch da Knie und Po häufig auf dem Brett sind und nass werden, zieht sie gerne eine Neoprenhose anstatt einer Leggings an. Wenn das Wasser dann unter zehn Grad sinke, dann bleibe aus Sicherheitsgründen nur der Neoprenanzug oder der Trockenanzug mit Sportklamotten darunter, um einen Kälteschock zu vermeiden, wenn man doch mal ins Wasser fallen sollte. Für kurze knackige Workouts, in denen man immer in Bewegung ist, empfiehlt sie eher den Neopren, bei längeren Touren den Trockenanzug.

Winterlicher Charme

„Ich bin nicht so die Winterpaddlerin“, gesteht Lena. Aber bei guten Bedingungen sei sie manchmal doch draußen. „Das hat auch seinen Charme.“ Doch für die Kurse ist Winterpause. „Dann freuen sich die Teilnehmer auch im Frühjahr drauf und haben Bock im Mai wieder loszulegen.“

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