Hintern hoch und fit für den Take Off

von Friederike Hiller

Gemütlich auf der Matte liegen? Nicht beim Workout von Ramona Beyer. Sie bereitet in ihrer Take Off Challenge die Teilnehmer*innen auf den nächsten Surfurlaub vor. Und damit es nicht an der Kraft beim Pop Up mangelt, werden Arme, Schultern, Bauch, Beine und Flexibilität trainiert.

Mit dem Workbook am Morgen flattern die Aufgaben für den Tag ins Postfach. Videolektionen stehen über eine Facebook-Gruppe zur Verfügung. Dort können sich die Teilnehmer*innen auch austauschen. Ramona setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz für Körper, Geist und Seele und bietet neben der Fitness für den Körper auch mentales Training an. „Das wird häufig mit Profisport assoziiert, aber das ist auch für Urlaubssportler entscheidend.“

Zunächst geht es auf die Matte. Aus dem Liegen in die Brettposition hochdrücken – nur eine der Übungen, die schnell die Wangen rot färben und den Atem schneller gehen lassen.

Muskelkater zwingt zum Zuschauen

„Ich fand Surfen immer schon spannend und faszinierend“, berichtet die 39-Jährige über ihren Weg zunächst zum Wellenreiten und dann zum Surf-Workout. Zwar habe sie anfänglich noch darüber diskutiert, ob nun Windsurfen oder Wellenreiten zu bevorzugen ist, entschied sich dann aber für das Brett in der Welle und meldete sich in einem Surfcamp auf Fuerteventura an. „Ich hatte ein gelbes, riesen großes Softtop“, erinnert sie sich. Auch, wenn es noch sehr unförmig war, riss es sie sprichwörtlich mit und so buchte sie sofort nach der Heimkehr den nächsten Urlaub. „Alles aufsaugen, erleben und mit Menschen in Kontakt treten“, das war ihr Motto des Urlaubs. War der erste noch geprägt von Euphorie, kamen die Herausforderungen im zweiten. „Obwohl ich mich eigentlich für sehr sportlich gehalten habe, hatte ich schnell einen solchen Muskelkater, dass ich frustriert an Land bleiben musste“, erzählt Ramona. Die Fortschritte mussten warten. Als der Muskelkater endlich am Abklingen war, ging sie sofort wieder in Wasser. Zu früh, denn so zog sie sich eine Zerrung zu. „Da habe ich mir geschworen, dass das so nie wieder passieren wird.“ Also stellte sie sich ihr eigenes Fitnessprogramm zusammen und bemerkte beim Austausch über ihren Blog schnell, dass sie nicht die Einzige war, die dieses Problem hatte.

Die erste Runde ist geschafft. Die Pause nur kurz – dann geht es weiter. Auch auf dem Wasser soll die Kraft länger reichen als für drei Wellen. Also Kräfte mobilisieren und weiter geht’s.

Es gibt ja auch Skigymnastik

„Du sitzt als landlocked Surfer den ganzen Tag im Büro, bewegst dich nicht so viel und erwartest im Urlaub auf einmal Höchstleistungen von deinem Körper“, beschreibt sie das Phänomen. Muskelkater oder im schlimmsten Fall auch Verletzungen seien da keine Seltenheit. Um den Frust aus Surfurlauben zu verbannen, sei die Vorbereitung im Vorfeld wichtig – so wie es das bereits schon bei anderen Sportarten gibt, beispielsweise die Skigymnastik. „Es geht mir nicht um schneller, höher, weiter – sondern darum im Meer maximalen Spaß zu haben.“

Die dritte Runde ist geschafft. Die Muskeln machen sich bemerkbar, aber auch das schöne Gefühl ,es geschafft zu haben und auch ein bisschen machen sich auch bereits das Urlaubsfeeling und der Gedanken, dass die nächste Welle nun auch kommen könnte, breit.

Bewegungsabläufe verinnerlichen

Neben der Kraft ist auch die Technik des Take Offs ein entscheidender Faktor. „Der allererste hat bei mir gut geklappt, aber ich habe mir dann etwas falsch angewöhnt.“ Das später wieder zu korrigieren, fällt schwer. Ebenso wie das Knie, das sich eingeschlichen hat und plötzlich mit beim Aufstehen verwendet wird, ist kein einfach zu veränderndes Phänomen. Hier kann das mentale Programm helfen.

Kleine Übungen, um den inneren Schweinehund zu überwinden – falls man mal keine Lust auf ein Workout hat, hat Ramona ebenso in ihr Programm aufgenommen, wie Visualisierungen, die den Körper auf das Take Off vorbereiten und Bewegungsabläufe durchspielen. Oder auch Übungen, um die Angst vor überfüllten Line-Ups zu minimieren.

Sehnsucht nach Meer

Als zertifizierter Holistic Coach bildet sich Ramona weiter fort und schreibt gerade an ihrer Abschlussarbeit zur Sportmentaltrainerin. Nicht nur das hindert die Mutter von Zwillingen momentan daran, viel aufs Wasser zu kommen. Nach drei Jahren auf Bali ist sie nun wieder im Ruhrgebiet angekommen. Die nächsten Wellen sind erst nach drei Stunden Fahrt in Holland zu erreichen. „Auf dem Wasser zu sein, vermisse ich schon.“ Doch so ab vom Meer könne sie auch gut mitfühlen, mit allen, die Sehnsucht nach dem Surfen haben und bei denen nicht vor der Haustür die nächste Welle wartet.

Hier geht's zur Challenge

Die Take Off Challenge startet am 15. Juni, geht bis zum 22. Juni und ist kostenlos. Anmelden können sich Interessierte unter: https://challenge.surf-fitness-online.de/

Wer es bis zum 15. Juni nicht schafft, muss trotzdem nicht darauf verzichten. Es werde eine zweite Auflage geben, verspricht Ramona. Wer darüber informiert werden möchte, wann diese startet, kann sich auf der Warteliste eintragen.

„Ich freue mich sehr darauf. Es ist sehr viel Herzblut dort hineingeflossen“, sagt Ramona.

Bildernachweis: Ramona Beyer

Zurück

Wir verwenden eigene Cookies und Cookies von Drittanbietern aufgrund unseres berechtigten Interesses an zielgerichteter Werbung (Art. 6 Abs. 1 lit f DSGVO). Näheres in unserer Datenschutzerklärung.
Mehr erfahren