Spot-Serie: „Wie fliegen, nur mit Wasser unter den Füßen“
von Friederike Hiller
Was macht meinen Platz am Wasser in Lindhöft zum Lieblingsort?
Hier ist das Wasser ihre Heimat: Locals zwischen Strande und Eckernförde im Bereich der Lokalen Tourismus Organisation Eckernförde (LTO Eckernförder Bucht) berichten, was sie an ihrem Homespot begeistert und weshalb es sie dort aufs Wasser zieht. Klares Wasser, Stehbereich und das Gefühl, hier mit einem Grinsen auf dem Gesicht vom Wasser zu kommen - das macht Lindhöft für Thomas Gätje unwiderstehlich.

Wogen geglättet
Viel Gegenwind wehte in der Vergangenheit den Kitesurfern, die Lindhöft zu ihrem Lieblingsrevier auserkoren hatten, entgegen. Nach zahlreichen Gesprächen zwischen Gemeinde und Wassersportlern ist der Streit beigelegt und eine Wassersportzone für Kite- und Windsurfer ausgewiesen.
„Die Locals weisen auch Ortskundige darauf hin, dass auf den Strandabschnitten vor den Parkplätzen nicht mehr aufgebaut werden darf“, erklärt Kitesurfer Thomas Gäthje. Denn dort liegen in der Saison die Strandbesucher und genießen die Tage am Meer. „Das Ordnungsamt verteilt auch Strafen, wenn sich jemand nicht daran hält.“ Mit diesen Worten verlässt Gäthje das Thema. Die Wogen sind geglättet und sowohl Kite- als auch Windsurfer genießen wieder ihre Sessions auf der Ostsee in der Eckernförder Bucht.

Ein Abend am Meer
Der Tag neigt sich dem Ende zu, die Schatten werden länger, die letzten Sonnenstrahlen tauchen den Sand in einen warmen gelb-rötlichen Ton und lassen das Wasser noch mal leicht glitzern. Der Wind unternimmt seine letzten Anstrengungen, bevor er in etwa einer Stunde an Kraft verlieren wird. Noch schnell bauen ein paar Surfer, die nach Feierabend den Wind nutzen wollen, auf. „Ich mag den Spot. Es ist auch die Nähe an Zuhause“, die für Thomas Gäthje den Reiz von Lindhöft ausmacht. Viele Wassersportler, die hier regelmäßig aufs Wasser gehen, kennen sich auch privat und dann wird auch der ein oder andere Tag ohne Wind genutzt, um zusammen am Wasser zu sitzen, zu grillen oder ein Feierabendbierchen zu genießen.

Wenn der Sand fliegt und es hackt
„Das Revier ist nett. Im Sommer ist es nicht zu kappelig und es gibt zwischendrin einen Stehbereich“, beschreibt Thomas Gäthje sein Heimrevier und gerät ins Schwärmen, als er an das klare Wasser denkt, das auch den Blick auf den Grund freigebe. Den Stehbereich nutze er, um Tricks zu üben. Ein bisschen muss das Material den Strand entlang geschleppt werden, bis die Wassersportzone erreicht ist. Dann gilt es ein paar Steine auf dem Weg ins Wasser zu überwinden und dann kann der Spaß beginnen. „Es gibt Tage, an denen es hier relativ voll ist, aber dann kann man in Richtung Aschau ausweichen und da ist es entspannter.“ Ein ruhiges Fleckchen auf dem Wasser lasse sich immer finden. Und dann können auch schon bei zwölf Knoten Wind und herrlichem Sonnenschein die Sommertage genossen werden. Lediglich, wenn der Wind einen südlichen Einschlag bekomme, dann werde er sehr böig. Neben den leichten Sommertagen genießt es Thomas Gäthje, wenn es so richtig pustet und es nur noch wenige Urlauber am Strand aushalten. „Ich habe immer ein Grinsen im Gesicht, wenn der Sand so richtig fliegt, wenn es hackt.“ Dann nimmt er seinen kleinen Schirm mit sechs Quadratmetern Fläche und heizt über die Eckernförder Bucht.

Gigantische Glücksgefühle
Der Sommer sei für ihn entspannter, um Tricks zu üben und zu entscheiden, womit er heute wohl auf dem Wasser am meisten Spaß haben könnte. Doch auch der Winter hält ihn nicht vom Kitesurfen ab. Bei Minustemperaturen ist viel Platz – nicht nur auf dem Wasser sondern auch auf dem Parkplatz. Das Geschleppe zur Wassersportzone fällt weg und das Gefühl, wenn der Körper nach einer kalten Surfsession wieder auftaut, ist gigantisch.

Wie vom Wind weggetragen
„Ich habe mir 2008 das Kitesurfen selbst beigebracht. Genau dort, wo jetzt das Schild für die Wassersportzone steht“, berichtet Thomas Gäthje über seine Anfänge in Lindhöft. Hier hat er seine ersten Erfahrungen im Wasser gemacht und appelliert an alle, die es lernen wollen, einen Kurs zu machen. Es war nicht seine beste Idee, es auf eigene Faust zu versuchen, wie er rückblickend feststellt. Trotzdem ist er dabei geblieben und ihn hat das Surffieber fest im Griff. „Es ist unbeschreiblich. Wenn ich länger nicht auf dem Wasser war, fällt anderen Leuten auf, dass ich schneller gereizt bin.“ Er fühle sich körperlich einfach besser und auch sein Geist komme auf dem Wasser zur Ruhe. „Dann gibt es keine Probleme mehr, die durch den Kopf kreisen.“ Auf dem Wasser ist alles weg, wie vom Wind weggetragen. Ein Lebensgefühl, das immer ein bisschen mit dem Gefühl des Fliegens einhergeht. Egal ob er bei Sprüngen in der Luft sich dreht oder eine Welle hinab fährt. „Das ist dann auch wie fliegen, nur mit Wasser unter den Füßen.“

Spot-Check Lindhöft
- Toiletten und Kiosk
- Kostenpflichtige Parkplätze, die im Sommer überfüllt sein können
- Kiter und Windsurfer auf dem Wasser
- bei südlichen Winden sehr böig und ablandig
- Sandbänke/Stehbereich
- Material muss vom Parkplatz bis zur Wassersportzone getragen werden, Wassersportzone ist einzuhalten – nicht direkt vor dem Parkplatz aufbauen und starten