Spot-Serie: „Die Sandbank ist die Base“
von Friederike Hiller
Was macht meinen Platz am Wasser in Grönwohld zum Lieblingsort?
Hier ist das Wasser ihre Heimat: Locals zwischen Strande und Eckernförde im Bereich der Lokalen Tourismus Organisation Eckernförde (LTO Eckernförder Bucht) berichten, was sie an ihrem Homespot begeistert und weshalb es sie dort aufs Wasser zieht. Ein Schotterweg führt zu Meike Jacobsens Lieblingsspot in der Nähe von Kiel: Grönwohld. Ein schmaler Strand, eine vorgelagerte Sandbank und Tage, an denen die Einheimischen noch unter sich sind, kennzeichnen diesen Abschnitt der Eckernförder Bucht.

Große Hilfsbereitschaft unter Kitern, Windsurfern und Seglern
„Wenn die Sonne scheint, kann man auf der anderen Seite der Bucht alles sehen“, schwärmt Meike Jacobsen. „Es ist beruhigend, wenn man überall Land sieht.“ Der eine oder andere Surfer nutze die Strecke auch, um die Bucht zu überqueren. Der Windsurferin ist der Weg allerdings doch zu weit. Sie genießt die gemütliche, heimische Atmosphäre in ihrer „Surfheimat“.
Dort hat die Kommunikations-Design-Studentin zum ersten Mal auf einem Surfbrett gestanden und dort geht sie jede Saison wieder aufs Wasser. „Es ist nicht so voll hier“, erzählt sie, während ihr Blick über die Ostsee schweift und der Wind an ihr zerrt. „Allerdings hat es sich in den letzten Jahren ein bisschen verändert. Es sind mehr Kiter dazugekommen.“ Meike Jacobsen gefällt es, dass der Wassersport wächst. Auch wenn sie gerne mal nur mit Leuten draußen ist, die sie kennt. Dann trifft sie sich mit ihnen auf der Sandbank und schnackt kurz, bevor es losgeht. „Die Sandbank ist die Base zum Starten“, sagt sie lachend.
Die Hilfsbereitschaft am Spot unter den Seglern, Kite- und Windsurfern sei groß. „Alle sind super nett.“

„Nordost hat aber auch seinen Reiz“
Insbesondere bei West- oder Ostwind ist der Spot beliebt. Dann kommt er Sideshore (von der Seite) und bietet so optimale Bedingungen. „Nordost hat aber auch seinen Reiz. Dann kommt eine Miniwelle an, die Spaß macht.“ Anfänger üben schon bei wenig Wind, denn es gibt auch eine Surfschule vor Ort. Meike Jacobsen geht erst aufs Wasser, wenn vier Beaufort in das Segel blasen. Ab etwa acht Beaufort ist bei ihr dann die Obergrenze erreicht. „Dann gibt es keine Segelgröße mehr, die ich noch halten kann“, erklärt sie.

Die Sandbank macht den langen Weg wett
Und wie sieht es mit der Infrastruktur aus? „Nicht ganz optimal“, fasst es Meike Jacobsen zusammen. Toiletten finden sich auf dem Campingplatz, doch sind eigentlich nur für Campinggäste. Der Parkplatz kostet drei Euro pro Tag. Das ist fair, findet die 22-Jährige. Doch vom Parkplatz kann der Weg zum Strand schon lang werden. Vor allem, wenn die Windsurfer ihre Ausrüstung bereits auf dem Parkplatz aufgebaut haben. Ein schmaler Gang mit relativ tiefem Sand führt zum Strand. „Ich finde das allerdings nicht schlimm.“ Am Strand angekommen ist der Weg ins Wasser über einen steinigen Einstieg zu meistern. „Das macht die Sandbank aber wieder wett.“ Bei Ostwindlage wird der Strand sehr schmal. Für die Kiter, die ihre Drachen dort aufbauen und starten, könnte dies problematisch werden. Denn direkt hinter dem Strand grenzt ein Stacheldraht-Zaun diesen von den umliegenden Feldern ab.

Unter Beobachtung der Hunde
Schön sei für Frauen, dass verhältnismäßig viele vor Ort sind. „Und, die auch alleine aufs Wasser gehen“, sagt Meike. Zudem schätzt sie es, dass so gut wie jedes Level vorhanden ist und der Spot auch für Aufsteiger etwas zu bieten hat. „Keiner wird kritisch angeschaut, man kann sich von den anderen auch Tipps abholen, wenn man möchte.“
Und für die Wassersportler, die gleichzeitig Herrchen oder Frauchen sind, ist der Spot auch geeignet. „Hier ist es hundefreundlich. Wenn der Hund mit anderen klar kommt, kann man die hier problemlos laufen lassen. Einige lassen den Hund auch am Strand sitzen und der schaut ihnen zu, wenn sie auf dem Wasser sind.“

Nicht der optimalste Spot, aber ein Zuhause
Wenn Meike Jacobsen auf dem Wasser der Ostsee vor Grönwohld surft, vor allem, wenn sie mit Freunden unterwegs ist, fühlt sie sich frei. Ein paar schöne Stunden auf dem Wasser verbringen und anschließend in der Windbar in Strandnähe Currywurst-Pommes essen und ein Bier trinken, das genießt sie. „Es ist nicht der optimalste Spot, aber es ist mein Zuhause. Es gibt nicht so richtig viel Flachwasser und nicht wirklich Welle, es ist eher kappelig und häufig böiger Wind, aber dabei lernt man viel.“ Seit mittlerweile neun Jahren surft die Studentin. Wenn sie sich daran erinnert, wie sie zum ersten Mal auf dem Surfbrett stand, muss sie lachen. „Ich bin nur reingefallen und dachte, ich lerne es nie.“ Aber sie hat es gelernt und ist den Winter über nun in wärmeren Gefilden und gibt dort Surfunterricht. Würde sie denn auch im Winter noch in die kalte Ostsee gehen? „Ich war auch schon mal mit Weihnachtsmann-Kostüm an Heiligabend draußen. Aber das ist nicht unbedingt etwas, das ich noch mal machen muss.“

Spot-Check Gröhnwohld
- Windbar
- Toiletten auf dem Campingplatz
- Parkplatz (3 Euro pro Tag)
- Wind- und Kitesurfer sowie Segler
- läuft am besten bei West- oder Ostwind, nordöstliche Winde bringen eine kleine Welle
- Sandbank
- steiniger Einstieg
- unaufgeregte, chillige Atmosphäre
- hundefreundlich
- Material muss vom Parkplatz über einen Sandweg bis zum Strand getragen werden

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