Ein Blick zum Horizont

von Friederike Hiller

Primeln als Geschenk zum Mitnehmen, Kampagnen gegen Brustkrebs oder komplett weibliche Crews bei der Lufthansa. Der Internationale Frauentag wird vielfältig gefeiert. Aber auch bei den Wassersportlern können sich Frauen sehen lassen. Acht Mal Gold und vier Mal Silber bei olympischen Spielen hat Birgit Fischer in ihrer Karriere als Kanutin erpaddelt. Carissa Moore ist dreimalige Weltmeisterin im Wellenreiten. Fernab von Medaillen und Erfolgen, genießen Mädchen und Frauen die Freiheit auf dem Wasser.

Surfen rund um die Welt

Die Wellen rauschen heran. Sie schieben Weißwasser vor sich her, bilden Strudel um Steine. Über ihnen der dunkle Himmel, Sturm bläst über das Wasser. Die Welle schlägt an den Stein, Gischt spritzt auf und verhüllt den Leuchtturm vor der französischen Atlantikküste. In der Bretagne ist ein wundervoller Videoclip entstanden. Der die Schönheit und Gewalt der stürmischen Natur zeigt.

Der Blick auf dieses Wasser reißt mit, die Gedanken werden frei und alles scheint möglich.

„Der Blick bis zum Horizont schafft Freiraum im Kopf, vom Wasser aus habe ich eine gute Distanz zu den Geschehnissen an Land, aus dieser Perspektive lassen sich unabhängige Entscheidungen besser treffen. Ein Standort, den ich allen Frauen dieser Welt wünsche.“ Das sind die Gedanken einer Frau, die am Weltfrauentag über das Surfen nachgedacht hat. Denn auch wenn hierzulande im Line-up noch die Männer zahlenmäßig überlegen sind, so interessieren sich auch immer mehr Frauen dafür. In Surfcamps sind sie teilweise schon in der Überzahl.

Ganz anders sieht es noch in fernen Ländern aus. Beispielsweise in Indien. Die Berliner Zeitung berichtet von einer Frauen, die auch dort ihren eigenen Weg geht: die 21-jährige Ishita Malaviya. „Sie kommt aus der Metropole Mumbai, studiert in der Kleinstadt Manipal Journalistik. Und sie surft. Das ist in Indien etwas Besonderes: „So weit ich weiß, gibt es höchstens sechs Inderinnen, die surfen", sagt Ishita, „es ist nicht populär bei uns, das machen nur sehr wenige - schon gar keine Frauen“, berichtet die Berliner Zeitung. Bei den Mitgliedern eines Ashrams hat sie das Wellenreiten gelernt. „Viele Leute nennen sie die surfenden Mönche, und tatsächlich ist der Sport für die Ashram-Mitglieder, allesamt junge Männer, ein Teil ihrer Suche nach der Erleuchtung“, schreibt die Berliner Zeitung.

Im Iran sind surfende Frauen auch nicht gerade häufig im Mehr zu sehen. Der Film „Into the sea“ erzählt von drei Frauen, die das Surfen in den Iran bringen wollen. Im Südosten lernen eine iranische Snowboarderin und eine iranische Taucherin das Wellenreiten von einer irischen Surferin. Alle drei glauben daran, dass das Surfen kulturelle und soziale Barrieren überwinden kann. Am Ende des Films steht ein historischer Moment, als der erste iranische Surfclub gegründet wird.

 

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