Eine Bootsklasse fehlt
von Friederike Hiller
Die deutschen Segler der olympischen Bootsklassen freuen sich auf die Kür der Regattasaison – die Kieler Woche. Doch die 470er fehlen.
„Das darf nicht passieren, dass sich die Events kannibalisieren“, hatte Dirk Ramhorst, Organisationsleiter der Kieler Woche Regatten im Hinblick auf die kommenden Tage gesagt. Samstag beginnt die 125. Kieler Woche. Im Teil der olympischen Bootsklassen, die ab Dienstag starten, fehlen allerdings die 470er.
„Terminkollisionen sind ein unerfreuliches, dauerhaften Thema“, stimmte auch Nadine Stegenwalner, DSV-Sportdirektorin und Vizepräsidentin von World Sailing zu. Für 2020 stehe zwar schon der Kalender, aber ab 2021 solle eine Eventstrategie greifen, die sowohl ein Kannibalisieren verhindern soll, und auch, dass die Segler nicht von einem Event zum nächsten hetzen müssen.
„Es ist natürlich sehr schade“
Einige wenige hatten gemeldet, doch ein Feld war nicht zusammen gekommen. Am 2. August beginnen die Weltmeisterschaften im japanischen Enoshima, dem Revier der Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Daher sind bereits viele Boote auf dem Weg dorthin. Aber auch die Junioren sind verhindert. Sie haben eine direkte Terminkollision. „Wir hätten dieses Jahr leider eh nicht an der Kieler Woche teilnehmen können, da wir am 25. Juni schon zur Junioren-WM nach Slowenien aufbrechen“, erklären Theres Dahnke und Birte Winkel. „Es ist natürlich sehr schade, dass kein 470er Fleet zusammen gekommen ist, kein so gutes Zeichen für eine olympische Klasse.“
Theres Dahnke und Birte Winkel hatten nur einen kurzen Zwischenstopp in Kiel bevor es für sie gleich weiter nach Slowenien zur Jugend-WM geht.
Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Nur kurzer Zwischenstopp in Kiel
Die beiden Seglerinnen haben gerade ihr erstes Training in diesem Jahr in Kiel absolviert. Sich zwischenzeitlich für eine Regatta mal im vierköpfigen Team auf einer J70 wiedergefunden und dann entschieden, dass der 470er auf jeden Fall das richtige Boot für sie ist. „Und es war wirklich sehr schön wieder im 470er zu sitzen und die gewohnten Abläufe im Boot zu haben. Auf der J70 war doch alles sehr hektisch, dadurch, dass wir vorher nicht zusammen trainiert hatten.“
Bildnachweis Titelfoto: Sascha Klahn/Kieler Woche