Nach der Regatta ist vor der Regatta

von Friederike Hiller

Erst der Abschied bei der Kieler Woche vor drei Jahren, jetzt ein Neustart bei den Weltmeisterschaften in Kiel: Die Tutima-Frauencrew bringt wieder Farbe ins Regattafeld. Ist es ein einmaliges Comeback?

„Wir hatten Zeit Luft zu holen und runterzukommen“, erzählt Skipperin Kirsten Harmstorf-Schönwitz. Und die Corona-Zeit habe geholfen, dass der Abschied nicht so schwerfiel. Sie blickt zurück. Darauf, dass sie dann Zeit hatte, auf dem eigenen Boot ganz gemütlich zu segeln, sich relaxed zurückzulehnen und das Segeln auf eine ganz andere Weise zu genießen. „Ich hatte auch gar keine Motivation an Segeln zu zippeln“, sagt sie lachend. Das entschleunigte Segeln sei eine schöne Sache. Doch nun ist sie wieder Feuer und Flamme für ein Tutima-Projekt.

Foto: Friederike Hiller

Vom Scherz zum Projekt

Das Projekt Weltmeisterschaft wurde in einem Scherz geboren. Crew-Mitglied Laila hatte während der Kieler Woche im vergangenen Jahr Eigner Jörg Delecate geholfen. Da kam die Idee bei der ORC-WM vom 4. bis 12. August vor Kiel zu starten zum ersten Mal auf. Und diese Idee trug der Eigner mit sich herum, das Boot verkaufte er nicht im Herbst, der Liegeplatz im Hafen Schilksee war noch da und eigentlich wäre es doch schön, die Tutima noch einmal aufs Regattafeld zu schicken. Also rief er Mitte November Kirsten an und fragte, was sie davon halten würde. „Ich habe mich total gefreut, brauchte aber ein bisschen Bedenkzeit.“ Denn sie wollte nur starten, wenn die „alte“ Mädels-Crew wieder mit dabei wäre. Und das sind sie. „Alle haben Lust“, fasst Kirsten zusammen. Wirklich aus den Augen verloren hatten sie sich in der Zwischenzeit nicht. „Wir hatten noch alle einen guten Draht zueinander.“ Es konnte losgehen mit der Planung. „Gemeldet sind wir schon und die Unterkunft steht. Es ging doch schneller als gedacht, dass ich wieder drin bin.“ Jede bekomme nun wieder ihre alten Aufgaben, um die sie sich kümmere.

Foto: Friederike Hiller

Ohne Training zur WM

Allerdings steht trotz des sportlichen Ehrgeizes – der nach wie vor vorhanden ist – der Spaß im Vordergrund. „Wir wollen eine schöne Zeit haben“, so Kirsten. Denn sie werden es nicht schaffen, wirklich vorher zu trainieren. „Wir werden zwei Wochenende rausgehen und schauen, ob alles funktioniert.“ Dass es gleich eine WM für das Comeback sein muss, sei zwar etwas hochgegriffen, aber: „Wir gehen da professionell ran und werden unser Bestes geben.“

Das erste Treffen ist für März geplant. Allerdings zunächst Online, um alles zu besprechen. Im Mai könnte es dann wieder aufs Wasser gehen. Sehr vertraut werde es sein zum ersten Mal wieder den Fuß an Deck der Tutima zu setzen, aber vielleicht auch ein bisschen ungewohnt, erklärt die Skipperin. Vor allem, da sie in der Zwischenzeit auf einem kleineren Schiff unterwegs war. „Aber dann wird sofort wieder alles da sein“, ist sie überzeugt.

„Es wird wirklich nur dieses eine Mal geben.“

Und wie wird es dann weitergehen, da nun das Regattafieber wieder ausgebrochen ist? „Es wird wirklich nur dieses eine Mal geben.“ Es wird also ein einmaliges Comeback bleiben, aber eines wieder ganz in pink.

Foto: Friederike Hiller

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