Fast ohne Wasserkontakt

von Friederike Hiller

Die Surfer*innen mit dem IQFoil starten in die Kieler Woche und schon beginnt das Hoffen auf Wind. „Hoffentlich haben wir mindestens zwei Tage Wind“, blickt Alisa Engelmann auf die Regatta, die am heutigen Donnerstag startet.

 

Für Alisa ist das Windsurfen mit Foil eine neue Disziplin. Bisher hatte sie im 49erFX gesegelt. „Es ist was total anderes.“ Nicht nur aus sportlicher Sicht ist es eine neue Herausforderung. Seit den Zeiten im Opti ist Alisa nicht mehr allein gesegelt. „Zu zweit entscheidest du zusammen und sprichst viel mehr“, fasst sie zusammen. Aber es müssen dann auch beide perfekt zueinander passen. Nun ist sie selbst verantwortlich, dafür wenn es läuft, aber auch wenn etwas schief geht. Der Austausch fehle ihr, aber beides habe seine Vor- und Nachteile und das Gefühl mit dem Foil über die Ostsee zu rauschen, sei super.

Foto: Patrick Böhmer/Segelsport Grönwohld

Pumpend aufs Foil

„Es sind zwei total verschiedene Sportarten“, zieht Alisa den Vergleich. Das Skiff reagiere mit dem Wasser und wie sich Steuerfrau und Vorschoterin auf ihm bewegen. „Jetzt fliegst du über das Wasser, hast fast keinen Wasserkontakt mehr. Du selbst kannst Einfluss aufs Brett ausüben.“ Im Dezember stieg sie um, unterstützt von Trainer Patrick Böhmer lernte sie mit jeder Wassereinheit dazu. „Am Anfang konnte ich das nicht kontrollieren und bin oft reingefallen.“ Und sie lernte das foilende Windsurfen schätzen. „Es ist noch mal schneller, intensiver. Du kannst super schnell viel verlieren, aber auch viel aufholen, bist mit Adrenalin aufgeladen und bei wenig Wind kannst du mit der eigener Kraft durchs Pumpen aufs Foil kommen. Wenn du siehst, dass andere aufs Foil kommen, willst du das auch und pumpst.“ Ihre erste Regatta war dann gleich die WM. „Das war nicht ganz so optimal, aber ich habe viel gelernt und viel mitgenommen.“ Wie knapp kann man an anderen vorbeiziehen? Wie laufen die Tonnenmanöver ab und wie reagieren die anderen beim Start? Fragen, zu denen sie in der Regatta Antworten finden konnte. Vor der Kieler Woche ging es nun darum, vor allem in stressigen Situationen, sauber zu fahren und das Timing am Start zu lernen.

Foto: Patrick Böhmer/Segelsport Grönwohld

Freude über Windsurfen bei KiWo

Mit Vorfreude blickt sie auf die Kieler Woche Regatta und hofft nicht nur auf Wind, sondern auch auf faire Bedingungen. Die Seegrasproblematik könnte zur Lotterie werden. „Wenn das Seegras im Foil hängen bleibt, bleibst du erstmal stehen.“ 12 Frauen gehen an den Start. Die meisten kennt Alisa bereits von der WM. „Es gibt Sicherheit, wenn man die anderen kennt. Aber bei so wenigen Leuten im Feld ist alles möglich.“ Darüber, dass die Windsurfer wieder bei der Kieler Woche dabei sind, freuen sie sich riesig. „Und es ist schön, mal wieder eine Heimregatta zu haben.“ Einen Platz unter den ersten fünf wäre schön, so Alisa. „Im besten Fall Top 3.“

Bildnachweis Titelfoto: Patrick Böhmer/Segelsport Grönwohld

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